Krebs wird zunehmend zur häufigsten Todesursache bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Besonders hoch ist das Risiko für Krebserkrankungen des Verdauungstrakts, der Niere, Leber und der Blase.
Das Auftreten von Brust-, Lungen- und Darmkrebs bei Typ-2-Diabetikern liegt hingegen im Vergleich zu Stoffwechselgesunden lediglich auf einem leicht angestiegenen Niveau.
Diabetes und Krebs teilen bestimmte Risikofaktoren wie Alter, Fehlernährung, Adipositas (Übergewicht) und Bewegungsmangel. Auch verbindet beide Krankheiten eine chronische Entzündung. Denn Fettgewebe produziert bei Gewichtszunahme mehr entzündungsfördernde Stoffe, was das Wachstum von Körperzellen begünstigt.
Ein US-Krebsregister zeigte von 1995 bis 2014 einen Anstieg adipositasbasierender Krebsformen wie Kolorektal (Darm und Mastdarm)-, Uterus (Gebärmutter)-, Gallenblasen-, Nieren- und Pankreaskarzinomen (Bauchspeicheldrüsenkrebs). Vor allem bei jüngeren Menschen nehmen entsprechende Krebsarten zu, da sich auch die Rate von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1980 und 2014 verdoppelte und bei Erwachsenen um 60 % anstieg.
Adipositas erhöht somit allgemein das Krebsrisiko, aber bei adipösen Diabetikern steigen die Risiken für bestimmte Krebsformen noch weiter. Insulinresistenz mit hohen Insulin- und IGF-1-Spiegeln kann die Tumorentstehung fördern. Auch ein dauerhaft erhöhter Blutzucker und gestörte Immunfunktionen gelten als krebsbegünstigend. So erhöhen beispielsweise Verbindungen der Blutglukose mit Bindegewebsbestandteilen die Ausbreitung von Tumorzellen.
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Quelle: Schlenger, R., Krebs und Diabetes mellitus: Gemeinsame Risikofaktoren bieten Ansatz für Prävention, Ärzteblatt 7/2024